Geschichte Alexandria

Alexandria

Die erste Besiedlung des heutigen Stadtgebiets fand wahrscheinlich zwischen 2700 und 2200 v. Chr. statt. 331 v. Chr. gründete der Feldherr und Makedonenkönig Alexander der Große Alexandria an der Stelle der ägyptischen Siedlung Rachotis (Raqote), wobei er selbst die Lage des Marktplatzes und der Hauptverkehrsachsen festlegte. Wahrscheinlich besaß die vorherige kleine Stadt aus vorptolemäischer Zeit schon Hafenanlagen im Norden und Westen der Insel Pharos. Traditionell galt als Gründungsdatum der 25. Tybi (erster Peretmonat), der 7. April jul. / 2. April greg. 331 v. Chr. Alexandria entstand nach Plänen des griechischen Architekten Deinokrates. Im Jahr 331 v. Chr. verließ Alexander die Stadt, zog mit seinem Heer nach Osten und sollte bis zu seinem Tod nicht mehr zurückkehren. Der Beamte Kleomenes von Naukratis übernahm kurzzeitig die Regierung und überwachte den Bau der Stadt. Ptolemaios I. (305-283 v. Chr.) ließ den Leichnam Alexanders überführen und bestattete ihn in einem goldenen Sarg. Das Grab lag wahrscheinlich in dem königlichen Mausoleum der Stadt, das auf dem Gelände der heutigen Nebi-Daniel-Moschee vermutet wird. Erst unter Ptolemaios II., also zwischen 285 und 246 v. Chr., wurde Alexandria endgültig fertiggestellt, doch schon zwischen 320 und 311 wurde es die Residenzstadt der ptolemäischen Könige und behielt diese Funktion bis zum Ende des Ptolemäerreichs.Die griechische Polis Alexandria galt formal nicht als Teil Ägyptens, sondern wurde jahrhundertelang stets als „Alexandria bei Ägypten“ bezeichnet; erst in römischer Zeit änderte sich dies. In der Blütezeit um 300 v. Chr. bis 395 n. Chr. war Alexandria ein wirtschaftliches, geistiges und politisches Zentrum der römisch-hellenistischen Welt. Berühmte Bauwerke wie der Leuchtturm von Pharos (Bauzeit ca. 299 bis 279 v. Chr.), das Museion mit der großen (alexandrinischen) Bibliothek und zahlreiche Theater, Palastbauten und Tempel machten die Stadt im ganzen antiken Mittelmeerraum bekannt. Diodor berichtet von 300.000 freien Einwohnern in späthellenistischer Zeit, wobei die Bevölkerung aus ganz unterschiedlichen ethnischen Gruppen bestand. In der Kaiserzeit war Alexandria nach Rom zeitweise die zweitgrößte Stadt des Imperiums. Die Bevölkerungszahl wird in seriösen Untersuchungen auf rund eine halbe Million freie und unfreie Einwohner in der Spätantike geschätzt. Einige Schätzungen gehen sogar von einer Gesamtbevölkerung von 600.000 bis 750.000 Einwohnern aus. Die Stadtbefestigung wurde mehrmals erweitert, in der größten Ausdehnung grenzte die südliche Stadtgrenze an den Mareotis-See.

Mittelalter und Neuzeit (Islamische Epoche)

642 nahmen die Araber Alexandria im Zuge der Islamischen Expansion dauerhaft ein. In der Folgezeit verlor die Stadt ihre dominierende Stellung in Ägypten zwar an Kairo, blieb aber bedeutend.Ab dem Jahr 1517 herrschte schließlich das Osmanische Reich über die Stadt und Ägypten.

Kolonialzeit (Europäische Epoche)

Durch die beginnende venezianische Vorherrschaft im Mittelmeer, den neu entdeckte Seeweg um das Kap der guten Hoffnung und den Aufstieg neuer Städte im orientalischen Raum (Kairo, Konstantinopel) schrumpfte in den Folgejahren Alexandria zu einer Kleinstadt und wurde praktisch bedeutungslos. Napoléon Bonaparte landete 1798 mit einer Expedition bei Alexandria, schlug die Mamelucken, verlor aber beim nahen Abukir eine Schlacht gegen die Briten. Infolgedessen errang Muhammad Ali Pascha die Macht und verhalf der Stadt zu einer neuen Blütezeit mit dem Bau eines Binnenkanals zum Nil. Im späten 19. Jahrhundert fiel Alexandria zunehmend unter britischen Einfluss. Mit der beginnenden Industrialisierung und dem verstärkten Handelsverkehr durch den Suez-Kanal begann der Wiederaufstieg zu einer Großstadt.

In den 1920er wanderten verschiedene Menschen unterschiedlichster Nationalitäten nach Alexandria ein, die noch von dem aus der Ottomanenzeit stammenden Kapitulationssystem profitierten. Insbesondere die Sephardim konnten mit Banken- und Firmengründungen das Finanz- und Wirtschaftsleben Alexandrias verbessern. Es entwickelte sich zunehmend eine „gesellschaftliche und wirtschaftliche Elitenbildung der jüdischen Alexandriner“ 1948 entwickelte sich in Ägypten die Bewegung des Panarabismus, wodurch sich die Lebensbedingungen für die ethnischen Minderheiten in Ägypten verschlechterte. Die Einwohnerzahl nahm ab der Mitte des 20. Jahrhunderts rasant zu und stieg über vier Millionen, während 50.000 Juden im Rahmen der „Operation Kadesh“im Oktober 1956 für immer Alexandria verließen.Gamal Abdel Nasser leitete seinen sozialistischen Kurs“it Verstaatlichungen und Nationalismus-Erlassen ein, wodurch viele ihr Vermögen verloren und die Stadt

Alexandria verarmte.

Heute gilt Alexandria neben Kairo als wichtigste Stadt Ägyptens, mit eigenem internationalen Flughafen und bedeutendem Seehafen.

Quelle : Wikipedia

Familie Kasper